Kultur und Kunst

 

 

Literatur. Die Kunst die Dinge nicht direkt beim Namen zu nennen.

 

 

Kunst. Die Kunst langsamer zu altern, als die Philosophie und die Wissenschaften.

 

 

Kunst die schnell altert, gerät in Vergessenheit.

 

 

Kunst die langsam altert, findet Aufmerksamkeit.

 

 

Der Mensch mag da Altern nicht. Ebenso wenig die gealterten Werke, die sie daran erinnern, dass alles altert. Der Mensch mag jung gebliebene Werke. Nur - sind die deshalb besser?

 

 

Musik verlangt Ergebenheit - oft mögen Tyrannen von den Künsten vor allem die Musik.

 

 

Erinnerungen wie die Künste benötigen die Reduktion. Ohne Reduktion keine Kunst.

 

 

Selbst die Photographie ist Reduktion. Die Photographie reduziert die Dimensionen, den Raum und die Zeit.

 

 

Man kennt Goethes Worte, seine Stimme kennt man nicht. Heute kann jeder Trottel sich mittels eines Mikrophons Gehör verschaffen.

 

 

Ob jeder Schriftsteller die ihm passende Muttersprache hat?

 

 

Es müsste doch für einen Schriftsteller phantastisch sein, könnte er in mehreren Sprachen schreiben.

 

 

„Ich kann den Baum berühren: Ich weiß, ich träume den Traum. Was bedeutet diese Wahrheit?“ „Da alles letztendlich eine Empfindung oder Wahrnehmung von uns ist, ist es ein und dasselbe, ob man einen Körper berührt, sieht oder sich schlecht an ihn erinnert.“ Für Pessoa sind der Baum wie der Traum real - aber der Baum im Traum wohl doch nur bei geistiger Onanie. Erlag er dieser?

 

 

    Moral und andere Nuancen

 

 

Ein Aphorismus der allzu sehr gefällt, ist schon fast keiner mehr.

 

 

Auf der Seite der Menschen zu stehen scheint in der Theorie leichter zu sein als in der Praxis. Vielleicht gibt es deshalb so viele Theorien über „den Menschen“.

 

 

    Erwachsene und Kinder

 

 

Kaum etwas hat so viel Schaden angerichtet wie Erziehung.

 

 

Ob man Kinder mag oder nicht, sagt erst einmal nichts darüber aus, wie man sich ihnen gegenüber verhält.

 

 

Vielleicht mögen manche Kinder, weil diese sich gegen jene nicht so gut wehren können.

 

 

    Philosophische Einsprengsel

 

 

Angst ist nicht immer ein guter Ratgeber, aber selten der schlechteste.

 

 

Erinnerungen sind unvollständig, sonst wären sie keine Erinnerungen, sondern ein schon mal gelebtes Leben.

 

 

Ohne Reduktion keine Erinnerungen. Und weiter: Ohne Reduktion keine Historie, keine persönliche und keine gesellschaftliche.

 

 

Einen Brief und ein Telephonat kann man nicht miteinander vergleichen. Aber selbst einem intimen Brief fehlt der Klang der Stimme.